Die Großen geärgert!

Als Belohnung für den überraschenden Kreismeister-Titel ging es für die u12-Mädels 2 Tage zur oberbayerischen Meisterschaft nach Inning am Ammersee. Auch wenn von den Trainern im Vorfeld das Ziel „Lernen und einzelne Spiele gewinnen“ ausgelobt wurde, träumte wohl die ein oder andere Spielerin doch davon, den 8. von 24 Plätzen bei dieser Meisterschaft zu ergattern und sich somit für die südbayerische Meisterschaft zu qualifizieren.
Als sie beim Betreten der Halle jedoch festgestellt haben, dass dort alle Mädels wirklich Volleyballspielen können und gleichzeitig teilweise noch 3 Köpfe größer sind, wuchs die Skepsis etwas. Da es in Oberbayern in dieser u12-Saison über 100 Mannschaften gab, blieben eben nur noch 24 wirklich sehr gute übrig…
Was die Freisingerinnen allerdings bereits in wenigen Wochen gelernt hatten, zeigten sie im ersten Spiel: Mit 25:23 rangen sie Gegnerinnen vom DJK München-Ost im ersten Satz nieder. Ein deutliches 16:25 im zweiten Satz bremste zwar kurz die Euphorie, konnte den Mädels aber nicht wirklich was anhaben. Wie grausam der Sport immer so sein kann, zeigte dann aber der 3. Satz. Die SCF-Spielerinnen hatten die Gegnerinnen voll im Griff – bis zum 14:7. Den Sieg vor Augen ging plötzlich gar Nichts mehr und je mehr der DJK aufholte, desto nervöser wurden die Mädels. Und so musste man tatsächlich diesen Satz und somit das Spiel mit 14:16 aus der Hand geben.
Nun war Aufbauarbeit und Tränen-Trocknen angesagt. Im zweiten Spiel hing die Niederlage aber noch zu sehr in den Knochen und auch der erste Satz ging mit 19:25 an Mühldorf II. Eine tolle Moral zeigten die Mädels dann aber im 2. Satz und erkämpften sich mit viel Einsatz ein 25:23 und somit den Entscheidungssatz. Wie gut das dem angeknacksten Selbstvertrauen getan hat, zeigte dann ein 15:8 im 3. Satz.
Im dritten Gruppenspiel war dann klar, dass man sich gegen den absoluten Favoriten auf den Gruppensieg, den ASV Dachau, nicht viel ausrechnete und befreit aufspielen konnte. Das beflügelte die Mädels dermaßen, dass sich die Dachauerinnen mehr strecken mussten, als ihnen lieb war. Mit 23:25 und 20:25 ging der Sieg zwar letztendlich verdient nach Dachau, aber ärgern konnte man die Großen durchaus.
Wie bitter das verlorene erste Spiel war, zeigte sich dann beim Ausblick auf die weiteren Turnierverlauf. Als Gruppendritter ging es „nur“ noch um die Plätze 13 bis 24. Dieser eine Punkt im ersten Spiel hätte den sicheren 12. Rang bedeutet.
Im letzten Spiel des Tages duellierte man sich dann mit dem Team aus Steingaden, einem Gruppe-Vierten, im Überkreuzspiel und dieses Spiel entschied darüber, ob es am Sonntag dann um die Plätze 13 – 18 oder 19 – 24 gehen würde. Der Beginn des Spiels zeigte eindrucksvoll, was die Mädels mittlerweile drauf hatten. Mit 25:8 wies man die Gegnerinnen in die Schranken. Und auch im 2. Satz war es ein klasse Auftritt – bis zum 19:10. Auch hier kam die Nervosität mit jedem Punkt zurück, den die Gegnerinen aufholten. Mit 23:25 und einem sehr unglücklichen 15:17 im 3. Satz musste man wieder einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand geben. Dementsprechend enttäuscht traten die SCFlerinnen die Heimreise vom ersten Tag an, obwohl die Leistung doch eigentlich so gut war.
In der 3er-Gruppe am Sonntag fand man sich dann mit dem bekannten MTV Pfaffenhofen - gegen den man ja so sensationell die Kreismeisterschaft geholt hatte – und dem SV Germering wieder. Für das sehr wilde, hektische und unsaubere erste Spiel gegen Germering, fehlte dann die nötige Erfahrung und man musste sich mit 22:25 und 22:25 geschlagen geben. Nun stieg die Angst, dass es vielleicht auch noch der letzte Platz im Turnier werden könnte. Vor allem, da man ja aus der Liga schon wusste, wie schwer das gegen Pfaffenhofen sein wird. Aber diesmal hatten die Mädels ihre Nerven im Griff. Letztlich souverän mit 25:22 und 25:20 setzten sie sich durch. Da Pfaffenhofen aber gegen Germering gewann, hatte jedes Team in dieser Gruppe nun einen Sieg auf dem Konto und es musste das Ballverhältnis entscheiden. Dies entschied, dass Freising hinter Pfaffenhofen zweiter sein sollte und somit gegen das aus der ersten Gruppenphase bekannte Team Mühldorf II um den 21. Platz spielen durfte. Deutlich gefestigter als noch am Samstag, spielten die Mädels erneut klasse auf und holten sich diesen 21. Platz auch mit einem 25:15 und 25:18.
Ein toller Abschluss, der die SCF-Spielerinnen nochmal strahlen und stolz die Urkunde in Empfang nehmen ließ. Mit diesem einen Punkt mehr wäre wie gesagt auch mindestens der 12 Platz drin gewesen. Aber wie weit man dann doch noch von einer Qualifikation zur südbayerischen Meisterschaft entfernt ist, zeigt auch der letztlich 8. Platz der starken Dachauerinnen. Von daher sollte die Freude über die tolle Leistung überwiegen. 3 von 7 Spielen wurden gewonnen und dabei derneut gegen Pfaffenhofen, die man am ersten Spieltag noch als unschlagbar angesehen hatte. Dazu noch zwei äußerst knappe und unglückliche Niederlagen. Aber das wichtigste: Wir durften gegen die Top-Teams in Bayern spielen. Und wir spielen nach der Meisterschaft schon wieder ein sehr gutes Stück besser Volleyball, also noch davor.
Mit dabei waren (auf den Bild von links):
Theresa Zeitlhöfler, Hanna Hadersdorfer, Senta Wimmer, Arevig Deckers, Sara Jankovic mit Trainer Wolfgang Zeitlhöfler.